Vorbereitung auf die IHK-Sachkundeprüfung Versicherungsvermittlung - § 34d (schriftlich)

Zum Nachweis deiner Sachkunde gehört auch das Wissen um vertragliche Grundlagen. Hier findest du Antworten auf folgende Fragen: Wer ist geschäftsfähig? Was ist eine Willenserklärung? Wie kommen Verträge zustande? Außerdem erhältst du erste Informationen zum Versicherungsvertrag.

Für Versicherungsverträge gibt es besondere Rechtsvorschriften. Lerne, welche Angaben ein Versicherungsschein enthalten muss, wann die Beitragszahlungen erfolgen und welche Pflichten der Versicherungsnehmer hat.

Als Vermittler\*in hast du besondere Befugnisse. Du bist bevollmächtigt, Versicherungsverträge anzunehmen und vorläufige Deckungszusagen zu erteilen. Diese Verantwortung birgt auch spezielle Pflichten. Mehr zur Rechtsstellung von Vermittler\*innen erfährst du hier!

In diesem Modul geht es um die Rahmenbedingungen deiner Arbeit: Welche Werbemaßnahmen darfst du ergreifen und welche verstoßen gegen das Wettbewerbsrecht? Wie kannst du die Daten deiner Kund\*innen schützen? Und: Welche Sorgfaltspflichten ergeben sich für dich aus dem Geldwäschegesetz? Lies hier welche Vorschriften zum Datenschutz und zum Umgang mit Informationen für Versicherungsvermittler\*innen gelten. Außerdem betrachten wir allgemeine Wettbewerbsgrundsätze und das Thema unzulässige Werbung. So weißt du, worauf du achten musst!

Erfahre alles zur gesetzlichen Rentenversicherung: Wie funktioniert der Generationenvertrag? Wer ist versicherungspflichtig? Und wie werden die Renten berechnet?

Wie im Kapitel über die gesetzliche Rentenversicherung bereits ausgeführt wurde, können die Leistungen aus dieser in allen Bereichen nur eine Basisversorgung liefern. Zum Schließen von Versorgungslücken bedarf es daher weiterer Möglichkeiten. Gerade, wenn es um die Absicherung von Risiken wie Erhalt der Arbeitskraft, Versorgung von Hinterbliebenen oder ausreichende lebenslange Altersversorgung geht, können private Versicherungen häufig passende Lösungen liefern.

Um eine steuerliche Ungleichbehandlung zu korrigieren, trat am 1.1.2005 das **Alterseinkünftegesetz (AltEinkG)** in Kraft. Die steuerliche Behandlung von Altersvorsorgeaufwendungen und Altersbezügen wurde dabei grundlegend umgestaltet. Kern des Gesetzes ist das sogenannte **3-Schichten-Modell**, das alle möglichen Altersvorsorge-Arten in drei steuerlich unterschiedlich zu behandelnden Schichten aufteilt.  Dabei steht im Mittelpunkt, dass die Beiträge zu den Versorgungen in den Schichten 1 und 2 von der Steuer befreit werden und im Gegenzug die Leistungen aus diesen Schichten nachgelagert besteuert werden sollten. Dies wurde dann auch so im Gesetz verankert. Um aber Doppelbesteuerungen und neue Ungerechtigkeiten zu vermeiden, wurden teils lange Übergangsregelungen festgelegt. Die Auswirkungen werden im Einzelnen in den folgenden Abschnitten beschrieben.

Die betriebliche Altersversorgung ist die dritte Säule der Alterssicherung in Deutschland. Lerne die Unterschiede zwischen Direktversicherung und Pensionskasse kennen und erfahre welche Vorteile die betriebliche Alterssicherung deinen Kund*innen bietet!

### Bedarf Jeder Mensch ist täglich durch Unfälle bedroht. In Deutschland erleiden knapp 9 Millionen Menschen jährlich einen Unfall, davon über die Hälfte in der Freizeit. Die Folgen eines Unfalls können schwerwiegend sein und auch mit enormen wirtschaftlichen Folgen verbunden sein. So kann ein Umbau von Wohnung, Haus oder Auto notwendig werden. Möglicherweise muss wegfallende Lohnfortzahlung ausgeglichen werden. Bei dauerhaften Folgen werden zusätzliche monatliche Zahlungen benötigt. Die zusätzlichen Kosten für einen Krankenhausaufenthalt müssen ersetzt werden u.v.m. Hier greift die private Unfallversicherung. Zwar kann Sie den persönlichen Schaden nicht heilen, aber zumindest dafür sorgen, dass die wirtschaftlichen Folgen eines Unfalls abgemildert sind. ### Zielgruppen Grundsätzlich ist die private Unfallversicherung für alle Menschen sinnvoll. Die Versicherungen unterscheiden in Ihren Angeboten trotzdem noch in einzelne Zielgruppen. Hier einige Beispiele: · Singles · Junge Menschen · Familien · Selbstständige/Freiberufler · Rentner · Kinder · Sportler · Radfahrer · uvm.

Die Gesundheitsvorsorge ist in Deutschland dual organisiert: Rund 90 % der Bevölkerung sind gesetzlich krankenversichert und ca. 10 % sind bei einer privaten Krankenversicherung abgesichert. Mit der Krankenversicherung ist auch die Mitgliedschaft in einer Pflegeversicherung verbunden. Hier informieren wir dich über alles Wichtige!

### Soziale Pflegeversicherung und Private Pflegeversicherung; Private Pflegezusatzversicherung Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland und der damit verbundenen steigenden Lebenserwartungen hat sich das Risiko der Pflegebedürftigkeit schon im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts dramatisch erhöht. Dies führte zur Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung am 01.01.1995. Zwar war diese ein wichtiger Schritt zur Versorgung pflegebedürftiger Menschen, aber die Leistungen können die Kosten für die Pflege in den meisten Fällen nicht vollständig abdecken. So entwickelte sich zusätzlich ein Bedarf für Pflegezusatzversicherungen. Das Pflegeversicherungsgesetz (SGB XI) gilt sowohl für die gesetzlich Versicherte als auch für Privatversicherte. Für beide Parteien ist die Pflegeversicherung eine Pflichtversicherung. Dabei gilt der Grundsatz, dass die Pflegeversicherung der Krankenversicherung folgt. Am 01.01.2017 trat das 2. Pflegestärkungsgesetz in Kraft, mit dem die Leistungen der Pflegeversicherung verbessert wurden. Unter anderem soll bei der Festlegung des Pflegegrads (früher Pflegestufe) verstärkt die individuelle Pflegebedürftigkeit berücksichtigt werden.

Wieso ist die Privathaftpflichtversicherung (im Folgenden meist „PHV“) einer der wichtigsten Bausteine in der Absicherung für Privatpersonen? Hierzu zwei Alltags-Fallbeispiele: 1. Hans Eckert ist Mieter eines Einfamilienhauses und verpflichtet, den Gehweg vor dem Haus zu räumen und zu streuen. Vor einer Woche versäumte er dies. Der Postzusteller rutschte aus und brach sich einen Arm. Ist Herr Eckert schadensersatzpflichtig und würde eine PHV den entstandenen Schaden regulieren? 2. Jan Köhler zieht aus seiner langjährigen Mietwohnung aus. Der darin verlegte Teppichboden ist durch die lange Mietzeit stark abgenutzt. Außerdem werden beim Auszug der Glaseinsatz der Wohnungseingangstür und der Haustürrahmen beschädigt. Auch hier stellt sich die Frage, ob Herr Köhler schadensersatzpflichtig ist und wenn ja, für welche Schäden und welche dieser Schäden ggf. über eine PHV bezahlt würden. Solche oder ähnliche Situation beschreiben die Risiken des täglichen Lebens. Immer wieder können Menschen unerwartet in Situationen geraten, die zu erheblichen Schadensersatzforderungen gegen sie führen würden (z. B. Verlust eines Dienstschlüssels usw.). Die PHV versichert die Menschen gegen diese Risiken des alltäglichen Lebens und ist damit eine der wichtigsten Versicherungen für den privaten Haushalt. Allerdings gibt es auch Ausschlüsse. Das heißt, nicht jeder Fall ist versichert, obwohl der Verursacher haftet.

Die Kraftfahrtversicherung ist mit knapp 120 Millionen Verträgen die größte Versicherungssparte in Deutschland. Diese verteilen sich auf vier Bereiche, nämlich die Haftpflichtversicherung, die Teilkaskoversicherung, die Vollkaskoversicherung und die Kraftfahrtunfallversicherung. Im Jahr 2019 ereigneten sich in Deutschland fast 2,7 Mio. Verkehrsunfälle. Davon knapp 2,4 Mio. mit ausschließlich Sachschäden und weitere 300.000 mit (zusätzlichen) Personenschäden. Alleine diese Zahlen machen denn Sinn und die Notwendigkeit von Kraftfahrtversicherungen mehr als deutlich. **Zielgruppen** Man kann die Zielgruppen unterscheiden: ·  **Halter**: das ist der Besitzer des Fahrzeuges (wirtschaftlicher Eigentümer) ·  **Eigentümer**: das ist der rechtliche Eigentümer des Fahrzeuges ·  **Fahrer**: das ist derjenige, der das Fahrzeug steuert

Wieso ist die Hausratversicherung so ein wichtiger Baustein in der Absicherung für Privatpersonen? Ihre Kunden haben eine sehr schön eingerichtete Wohnung oder ein eingerichtetes Haus. In einem Gespräch fragen die beiden Sie, wieso eine Hausratversicherung sinnvoll ist. Sie liefern folgende Beispiele: Ein Feuer zerstört die gesamte Einrichtung. Einbrecher stehlen wertvolle Einrichtungsgegenstände (Computer, Bargeld usw.). In der Wohnung über Ihren Kunden kommt es zu einem Wasserschaden. Das Wasser dringt durch die Decke und beschädigt die Wohnungseinrichtung. Ein Blitz schlägt in das Haus ein und alle elektronischen Geräte werden beschädigt/zerstört. Ein Sturm lässt einen Baum auf das Haus Ihrer Kunden stürzen. Dadurch wird die Einrichtung beschädigt/zerstört. Zusätzlich dringt dadurch noch Regenwasser ein und verschlimmert den Schaden. Nachdem ein Brand in der Wohnung gelöscht wurde, sind erhebliche Schäden an der Einrichtung durch Löschwasser entstanden. usw. Die Folgen eines Schadens sind erhebliche finanzielle Belastungen, die auf den Haushalt zukommen, falls nur unzureichende Rücklagen für solch einen Fall gebildet wurden. Um eine mögliche Schadenshöhe zu ermitteln, multiplizieren Sie einfach mal Ihre Wohnfläche mit 650 EUR. Ein Beispiel: 80 qm Wohnfläche x 650 EUR = 52.000 EUR. Das ist überschlägig der Wert des Hausrates Die Frage ist: Hat der Haushalt so hohe Rücklagen, um bei einem Totalschaden alles neu anschaffen zu können?

Wieso ist die Wohngebäudeversicherung so ein wichtiger Baustein in der Absicherung für Privatpersonen? 3 grundsätzliche Bedarfsausrichtungen: - Finanzielle Absicherung des Eigentums - Absicherung während der Bauphase - Erleichterung bei der Bereitstellung von Realkrediten Statistisch gesehen ist jedes 6. Wohngebäude einmal im Jahr von einem größeren Schaden betroffen (ca. 31 % durch Sturmschäden; ca. 59 % durch Leitungswasser; ca. 9 % durch Feuer und verstärkt durch Elementarschäden aufgrund des Klimawandels). Ihre Kunden haben ein sehr schön eingerichtetes Haus evtl. sogar noch finanziert. In einem Gespräch fragen die beiden Sie, wieso eine Gebäudeversicherung sinnvoll ist. Sie liefern folgende Beispiele: · Ein Feuer zerstört das gesamte Haus. · Durch einen Leitungswasserschaden müssen Teile des Gebäudes repariert werden. · Während eines Sturms fällt ein Baum auf das Dach und beschädigt dieses erheblich. · In einem sehr starken Winter kommt es im Haus zu einem Rohrbruch. usw.. Die finanziellen Folgen eines Gebäude-Schadens sind meist erheblich, da das Gebäude an sich in der Regel schon einen hohen Wert hat. Des Weiteren ist eine Gebäudeversicherung bei der Finanzierung durch eine Bank oft ein Muss, damit die Finanzierung durch die Versicherung bei einem Totalverlust (durch versicherte Gefahren) abgesichert ist. Deshalb kann eine Gebäudeversicherung nur gewechselt werden, wenn die finanzierende Bank dem zustimmt. **Zielgruppen** 80% der Bundesbürger bezeichnen den Wunsch nach einem Eigenheim als eines der wichtigsten Ziele und bestreiten mit diesem häufig auch einen Teil der Altersvorsorge. Die Zielgruppen für Gebäudeversicherungen sind private (keine Gewerbeobjekte) - Gebäudeeigentümer (Selbstnutzer oder als Kapitalanleger) - Bauherren und auch - Wohneigentümergemeinschaften.

Eine Rechtsschutzversicherung schützt vor den finanziellen Risiken, die durch ein Gerichtsverfahren entstehen. Denn in diesem Fall kann es sehr schnell sehr teuer werden. Geht es in einem Sachschadensprozess (z. B. Verkehrsunfall) um einen Streitwert von 20.000 EUR, so entstehen bei einem Prozess durch drei Instanzen Kosten von mehr als 21.000 EUR. Mit Hilfe einer Rechtsschutzversicherung kann der Versicherungsnehmer einfacher zu seinem Recht kommen, da er die Kosten eines Gerichtsverfahrens nicht scheuen muss. (Im Falle eines Rechtsstreits trägt die Rechtsschutzversicherung beispielsweise Anwalts- und Gerichtskosten. So sind deine Kund*innen gegen die finanziellen Risiken eines Gerichtsverfahrens abgesichert.) ### Zielgruppen Einzelne Zielgruppen für die Rechtsschutzversicherung festzulegen ist schwierig. Denn grundsätzlich kann jeder Mensch in eine Situation kommen, in der er eine solche Versicherung nutzen könnte. Die Versicherer haben Ihr Angebot dennoch spezialisiert und bieten beispielsweise Privatrechtsschutz, Berufsrechtsschutz, Verkehrsrechtsschutz und Rechtsschutz für Eigentümer und Mieter an.